Ein Blick auf Kriegsverbrechen – Nürnberger Prozesse

Filmpremiere „Nürnberg“, Ausstellung und Podiumsdiskussion am 24. November 2023 in Niederkassel bei Bonn

Mit der Eröffnung der Nürnberger Prozesse am 20. November 1945 konnte mit insgesamt 13 Prozessen das wichtigste Kapitel der juristischen und historischen Aufarbeitung der Menschheitsverbrechen im Zweiten Weltkrieg begonnen werden. Der Internationale Militärgerichtshof (IMG) der Alliierten wurde ins Leben gerufen, um NS-Verbrecher „für die Planung, Vorbereitung, Einleitung und Durchführung eines Angriffskrieges, Verbrechen an der Zivilbevölkerung und an Kriegsgefangenen sowie für den Massenmord in den Vernichtungslagern strafrechtlich zur Verantwortung“ zu ziehen. ¹

Die Rechtsgrundlage für die Nürnberger Prozesse schufen die Siegermächte im August 1945 mit dem Londoner Viermächte-Abkommen, was in vielerlei Hinsicht ein Novum war. Erstmalig (ver-) urteilten vier Staaten gemeinsam. Zudem wurden zum ersten Mal in der Geschichte durch den Spruch von Nürnberg der Angriffskrieg zum Verbrechen erklärt sowie führende Politiker und Militärs für völkerrechtliche Verbrechen persönlich zur Verantwortung gezogen.

Die Nürnberger Prozesse haben nicht nur eine besondere Bedeutung für die deutsche Geschichte, sondern sie gelten als Geburtsstunde des Völkerstrafrechts und sind auch ein früher Ursprung für die heutigen Kriegsverbrecher-Prozesse in Deutschland. Ebenso sind die Internationalen Strafgerichtshöfe nach dem Zweiten Weltkrieg die Vorläufer des 2002 eingerichteten Internationalen Strafgerichtshofes (IStGH) in Den Haag.

Neuverfilmung von „Nürnberg“

„Nürnberg“ (Originaltitel: Nyurnberg) ist ein historischer und dramatischer russischer Spielfilm von Regisseur Nikolai Lebedew. Der Film basiert auf dem Roman des Autors Alexander Swjaginzew, dem einstigen stellvertretenden Generalstaatsanwalt Russlands, der auch das Drehbuch zu dem Film geschrieben hat. „Nürnberg“ ist die erste (russische) Verfilmung der Nürnberger Hauptprozesse und kam am 02. März 2023 in die russischen Kinos. Der von der Kinoproduktion „Cinema Production“ mit Unterstützung der Russischen Historischen Gesellschaft produzierte Film ist mit Schauspielern aus Russland, den USA, Frankreich, Belgien, Österreich (Wolfgang Cerny) und Deutschland (Carsten Norgaard, Klaus Schindler, Thorsten Krohn und Ludwig Hollburg) besetzt.

Einladung Veranstaltung Nürnberg

Das Jahr 1945. Der Internationale Militärgerichtshof nimmt in Nürnberg seine Arbeit auf. Der Prozess zieht eine große Zahl von Menschen aus der ganzen Welt an. Die Stadt ist überfüllt mit Journalisten, Anwälten, Dolmetschern, Zeugen und vielen Teilnehmern des Prozesses. Einer derjenigen, die nach Nürnberg kommen, um sich bei dem Prozess nützlich zu machen, ist der Aufklärer Igor Volgin. Er ist jung, hat es nach drei Jahren an der vordersten Front bis nach Berlin geschafft, wurde ausgezeichnet und spricht mehrere Fremdsprachen.

Zum historischen Prozess gibt es in dem Film Szenen aus dem Gerichtssaal, wobei der Nürnberger Prozess an sich nur einen geringen Anteil an der Handlung des Films hat, während sich außerhalb des Gerichtssaales ein Agenten-Melodrama abspielt.

Ein wirkungsvolles Finale findet sich jedoch im Abspann, wo neben Dankesworten für Sergej Naryschkin (Chef der russischen Auslandsaufklärung und Vorsitzender der militärhistorischen Gesellschaft Russlands) eben jene realen Bilder aus den Dokumentarfilm-Chroniken vom Nürnberger Prozess gezeigt werden, die unter anderem von sowjetischen Kameramännern gedreht wurden. ²

Der Film wird im Original (russisch, englisch, deutsch) mit deutschen Untertiteln bei den englischen und russischen Passagen gezeigt.

Zum Trailer: https://youtu.be/Y0SI1s199LU

Stimmen zum Film

„Der Film möchte vom entscheidenden Beitrag der UdSSR zur Niederschlagung des Faschismus während des Zweiten Weltkriegs, von der Vorbereitung und Durchführung des Prozesses und von seiner Rolle bei der Schaffung einer nachhaltigen gerechten Weltordnung erzählen.“

Generalkonsulat der Russischen Föderation in Bonn

„Dies ist der erste Spielfilm über den Militärgerichtshof in Nürnberg. Vor mehr als zehn Jahren habe ich ihm einen Roman gewidmet und die Frage aufgeworfen, wie man diesem Thema viel Aufmerksamkeit verschaffen kann. Der Nürnberger Prozess ist eine objektive und unparteiische Chronik, auf die sich alle Bürger beziehen sollten, denen ihre Zukunft und Gegenwart am Herzen liegt.“

Alexander Swjaginzew (Romanautor)

„Unser Film ist ein Spionage-Thriller. Es ist eine abenteuerliche, spannende und spektakuläre Geschichte. Es wird Verfolgungsjagden, Schießereien, Verrat, Liebe und viele andere Dinge geben, die die Grundlage für menschliche Beziehungen bilden. Ich hoffe, dass es uns gelungen ist, nicht nur darüber zu berichten, was Mitte des letzten Jahrhunderts am Ende einer der schlimmsten Katastrophen der Menschheit geschah, sondern auch darüber, was jetzt mit uns geschieht.“

Nikolai Lebedew (Regisseur)

Auch der russische Außenminister Sergej Lawrow kommentierte den Film über die Nürnberger Prozesse:

„Der erste heimische Spielfilm „Nürnberg“ soll einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der Geschichtsfälschung leisten und zeigen, dass Verbrechen gegen die Menschlichkeit keine Verjährungsfrist haben“. ³

Sergej Lawrow (Russischer Außenminister)

Die Ausstellung

Die Filmvorführung wird mit einer von der A. Pechersky-Stiftung zur Verfügung gestellten Fotoausstellung mit dem Titel „Der Nürnberger Prozess: Ein Blick aus Moskau“ begleitet.

Fotoausstellung Der Nürnberger Prozess
Fotoausstellung, hier: Londoner Konferenz

Podiumsdiskussion

In Russland gibt es keine Hollywood-Produktionen zu sehen. Hollywood boykottiert gleichzeitig den russischen Markt und möchte damit ein Zeichen gegen den Krieg setzen. Mit unserer Filmvorführung setzen wir uns im Gegensatz dazu für Frieden, Völkerverständigung und Kulturaustausch ein.

Ebenso möchten wir eine öffentliche Diskussion anregen und mögliche Parallelen zur heutigen Zeit beleuchten. Im Anschluss an die nicht-kommerzielle Filmvorführung findet daher eine Podiumsdiskussion statt. Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion werden sich mit den völkerrechtswidrigen Geschehnissen der jüngeren Vergangenheit beschäftigen. Die Veranstaltung widmet sich damit nicht nur einem bedeutenden Kapitel der Geschichte, sondern auch der Frage nach Gerechtigkeit und Versöhnung in unserer heutigen turbulenten Welt.

Moderation: Flavio von Witzleben (Journalist)

Als Podiumsgäste konnten wir gewinnen (Stand 19. November 2023):

  • Florian Pfaff (Major der Bundeswehr a.D.)
  • Dr. med. Ulrike Baur (Kinderärztin)
  • Ellèn Hölzer (Rechtsanwältin)
  • Dirk Sattelmaier (Rechtsanwalt)
  • Katharina König ⁴
Tickets können hier bestellt werden.

Zur Deckung der Kosten der Veranstaltung wird um Spenden gebeten. Fragen zur Veranstaltung an:

Links:

¹ https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%BCrnberger_Prozess_gegen_die_Hauptkriegsverbrecher und https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/318965/vor-75-jahren-nuernberger-prozesse/

² https://ngdeutschland.de/das-russische-kino-weilte-in-nurnberg/

³ https://telegra.ph/Am-2-M%C3%A4rz-2023-kommt-der-Film-N%C3%BCrnberg-von-Nikolai-Lebedev-in-die-Kinos-03-06

„Meine Kraftquelle ist meine innere Wut“: Impfopfer Katharina Koenig über ihren Leidensweg (epochtimes.de)

 

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