Das Internet vergisst nicht – auch nicht einen Patrick Graichen

von Holger Gräf

Stellen Sie sich einmal vor, da gäbe es jemanden, der bis vor kurzem noch die ganze grüne Politik mit aller Macht und völlig rücksichtslos durchdrücken wollte. Und dieser jemand hätte vor 9 Jahren noch munter verkündet, man habe sich bei der Energiewende vergaloppiert, und zwar nicht in ein paar Details, sondern in einem zentralen Punkt.

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So einer ist der gerade erst in den vorläufigen Ruhestand versetzte Patrick Graichen. Zuvor war er Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Umwelt. Er war gewissermaßen die treibende Kraft hinter dem, was sein ehemaliger Chef, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, politisch umsetzt.

Einen vergleichbaren Posten hatte Graichen schon einmal inne. Von 2001 bis 2012 war er als Referent für internationalen Klimaschutz, dann als persönlicher Referent des Staatssekretärs und schließlich als Referatsleiter für Klima- und Energiepolitik im Bundesumweltministerium tätig.

2014 dann kam die offensichtliche Abkehr von dem, woran er jahrelang zu glauben vorgegeben hatte. Am 11. Dezember verkündete er auf elektroniknet.de, man habe sich fürchterlich geirrt.

Wörtlich sagte er:

Wir haben uns geirrt bei der Energiewende. Nicht in ein paar Details, sondern in einem zentralen Punkt. Die vielen neuen Windräder und Solaranlagen, die Deutschland baut, leisten nicht, was wir uns von ihnen versprochen haben. Wir hatten gehofft, dass sie die schmutzigen Kohlekraftwerke ersetzen würden, die schlimmste Quelle von Treibhausgasen. Aber das tun sie nicht.

https://www.elektroniknet.de/smarter-world/smart-energy/wir-haben-uns-geirrt-bei-der-energiewende.115470.html

Was davon stimmt denn nun, Herr Graichen?

Man könnte fast den Eindruck gewinnen, der Mann würde den Satz „wes´ Brot ich ess’, des Lied ich sing’“ nur allzu wörtlich nehmen und die Wahrheit sei ihm letztendlich völlig egal.

Dann wusste Patrick Graichen also, dass er seinem Chef, Robert Habeck, Grundlagen lieferte, die nicht nur völlig absurd waren, sondern die Deutschland auch in ein Energie-Chaos stürzen würden. Hauptsache, er hatte einen gut bezahlten Job. Was ein grüner Habeck aus seiner Arbeit machen würde und welche Folgen das für Millionen Menschen in diesem Land haben würde, war ihm offensichtlich völlig egal. Anders lässt sich sein Verhalten nicht interpretieren.

Angesichts dieses Umstandes sollten wir uns vielleicht einmal fragen, wie viele Strippenzieher von der Sorte eines Patrick Graichen es noch in den Ministerien gibt. Schließlich wissen wir ja längst, dass die grünen Skandal-Minister und Ministerinnen wie Robert Habeck oder Annalena Baerbock letztendlich gar nicht in der Lage sind, das inhaltlich zu erfassen, was Grundlage ihrer grünen Politik ist. Es sind Leute wie Patrick Graichen, die (eigentlich) die Intelligenz und den nötigen Bildungsstand haben, um aus dem Hintergrund zuzuarbeiten. Dann ist es allerdings mehr als tragisch, wenn es denen an Integrität fehlt.

 

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