20. September – Weltkindertag: Gemeinsam für Kinderrechte

dieBasis AG Kindeswohl: Gemeinsam für unveräußerliche Kinderrechte

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dieBasis: Gemeinsam für unveräußerliche Kinderrechte

AG Kindeswohl

Unter dem Motto „Gemeinsam für Kinderrechte“ wird am 20. September in Deutschland und in anderen Ländern der Weltkindertag gefeiert.

Gerade in Krisenzeiten leiden die schwächsten Mitglieder der Gesellschaft am meisten. Neben alten und kranken Menschen sind das vor allem unser aller Kinder.

Bedeutung der VN-Kinderrechtskonvention

Die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen (VN) gilt seit 1992 in Deutschland verbindlich im Rang eines einfachen Bundesgesetzes. Mit der Ratifizierung hat sich die Bundesrepublik, wie 191 weitere Völker,  dazu verpflichtet, die Rechte von Kindern zu achten, zu schützen und zu fördern. Dabei gelten in Deutschland alle Menschen bis 18 Jahre als Kind. Das Kindeswohl muss bei allen staatlichen Entscheidungen, die Kinder betreffen, als „vorrangiger Gesichtspunkt“ berücksichtigt werden. Dieses sogenannte Kindeswohlprinzip aus Artikel 3 ist ein zentrales Element der VN-Kinderrechtskonvention.

Kinder und Jugendliche müssen beteiligt werden

Ein weiteres Kernprinzip der VN-Kinderrechtskonvention ist das subjektive Recht des Kindes auf Beteiligung und angemessene Berücksichtigung seiner Meinung gemäß Artikel 12. Kinder und Jugendliche sind darauf angewiesen, dass ihre Rechte durch Erwachsene wahrgenommen werden – nicht nur im Alltag, sondern auch bei politischen Entscheidungen. Kinder sollten entsprechend ihrem Alter und ihrer Reife beteiligt und ihre Interessen bei allen staatlichen Entscheidungen maßgeblich berücksichtigt werden.

Keine Schwächung des Elternrechts

Mit der Stärkung der Interessen der Kinder werden zugleich auch Eltern und Familien gestärkt. Dies stimmt mit den in der VN-Kinderrechtskonvention geregelten Elternrechten überein: Nach Artikel 5 der Kinderrechtskonvention sind die Aufgaben, Rechte und Pflichten der Eltern zu achten: Artikel 18 Absatz 1 der Kinderrechtskonvention gewährleistet die Verantwortung der Eltern für das Kindeswohl.

Mit dem Koalitionsvertrag für die 20. Legislaturperiode unternimmt die Bundesregierung einen erneuten Anlauf für diesen historischen Schritt. Mögen die Abgeordneten den Willen des Volkes weitertragen und weiterhin nicht zulassen, dass durch die Hintertür Kinder und Elternrecht geschmälert werden können.

Im Jahr 2019 war bereits etwa jedes sechste Kind in Deutschland von Armut betroffen. Seit Beginn der Corona-Krise zeichnet sich hier ein negativer Trend ab. Abgesehen von der Armut, gab und gibt es noch weitere Auswirkungen, vor allem im Bereich der Gesundheit.

Auf einen Blick: Gesundheitsfolgen

  • Die Häufigkeit von Arztkontakten hat im Jahr 2021 gegenüber den Vorjahren weiter abgenommen
  • +54 % mehr neu diagnostizierte Essstörungen bei Mädchen (15-17 Jahre)
  • +23 % mehr neu diagnostizierte Depressionen bei Mädchen (10-14 Jahre)
  • +24 % mehr neu diagnostizierte Angststörungen bei Mädchen (15-17 Jahre)
  • +15 % mehr neu diagnostizierte Adipositas-Fälle bei Jungen (15-17 Jahre)
  • Die Häufigkeit von Arzneimittel-Verordnungen hat im Jahr 2021 gegenüber den Vorjahren weiter abgenommen
  • +19 % erhöhtes Risiko einer Depressions-Neuerkrankung bei Mädchen mit einem niedrigen sozio-ökonomischen Status gegenüber Mädchen aus Familien mit hohem Status (15-17 Jahre)
  • +62 % erhöhtes Risiko auf Adipositas bei Jungen mit einem niedrigen sozio-ökonomischen Status gegenüber Jungen aus Familien mit hohem Status (15-17 Jahre)

Quelle: https://www.dak.de/dak/gesundheit/kinder–und-jugendreport-2022-2571000.html

Dabei spielt die Herkunft immer noch eine große Rolle. Benachteiligt sind Kinder mit Migrationshintergrund, aber vor allem auch solche, die bei einem alleinerziehenden (meist zutreffender: getrennt erziehenden) Elternteil leben.

Der Mangel an Aktivitäten und sozialen Kontakten hat zudem gesundheitliche Folgen. So erreichten Depressionen und Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen während der Pandemie neue Höchststände.

Diese Statistik und eine unserer Umfragen zeigen überdeutlich, dass der Wunsch nach neu gedachten Bildungslandschaften bei fast 80 % aller befragten Bürger vorhanden ist. Gemeint sind Bildungslandschaften mit echten Lehrern und Pädagogen, die die Schüler ihren Neigungen entsprechend fördern, in vielen verschiedenen Lern-Modulen.

Worauf läuft es hinaus, dass jetzt so viele Lehrer krank, remonstriert oder aus dem Schuldienst wegen Nicht-„Impfung“ suspendiert wurden?

Am Horizont zeichnet sich nämlich schon die nächste Krise ab. Die explodierenden Energiekosten dürften vor allem wieder Kinder treffen, und zwar weiterhin diejenigen aus einkommensschwachen Familien. Dass es in den Schulen bis Februar kein warmes Wasser mehr geben soll, stellt dabei wahrscheinlich das geringste Problem dar.

Was ist mit den Kindern, die alle 20 Minuten bei geöffnetem Fenster unterrichtet werden sollen?

Die Drosselung der Temperatur in öffentlichen Gebäuden wie Schulen wird ihr übriges tun.

Lösungsansätze sucht man in der Politik vergeblich. Die einzige Antwort ist eine magere Erhöhung des Kindergeldes, die nicht einmal die aktuelle Inflation auffängt.

Unerwähnt bleiben werden die Missstände, die beispielsweise durch den Abbau seltener Mineralien und Erden für „unseren“ ökologischen Traum verursacht werden. Dass gerade die Corona-Krise diese Probleme verschärft und neben einem Anstieg der Armut und der Mangelernährung auch wieder einen Zuwachs der Kinderarbeit bewirkt hat, wird wohl kaum Erwähnung finden. Es passt schlicht nicht ins Weltbild von Fanatikern.

Kinder seien unsere Zukunft, heißt es immer wieder. Und doch zwingt man dieser Zukunft eine Bürde auf, die sie kaum zu schultern vermag. Es kostet so viele junge Leben.

Das alles geschieht unter dem Deckmantel der Solidarität, dem am stärksten verbrannten Kampfbegriff der letzten Jahre. Wer wirklich solidarisch sein möchte, wer wirklich etwas tun möchte und wer wirklich für Kinderrechte einstehen möchte, der kann eigentlich nur – nein, der muss! – dieser Politik seine Unterstützung entziehen.

Es ist Zeit für eine Politik, die von Menschen für Menschen gemacht wird – für alle Kinder in diesem und auch in anderen Ländern.

Schauen wir mal, welche Politiker anlässlich des Weltkindertages große Reden schwingen, denen keine Taten folgen.

Beurteilt sie nach ihren Taten und vor allem, liebe Eltern: schützt Eure Kinder!

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