Stillstand oder Fortschritt in 2025?

Eine fundierte, kritische Bestandsaufnahme.

Gastbeitrag von Ronny Grünewald

Deutschland befindet sich in einer systemischen Krise. Das politische Establishment bewegt sich in einem scheinbar endlosen Zyklus, der das Land nicht voranbringt, sondern zusehends in den Abgrund führt.

Die Symptome des Stillstands

1. Alters- und Kinderarmut: Eine gravierende Herausforderung 

In Deutschland sind sowohl Altersarmut als auch Kinderarmut gravierende soziale Probleme, die eng miteinander verbunden sind. Laut dem Paritätischen Wohlfahrtsverband sind bereits 16,1 % der Rentner von Armut bedroht. Die Altersarmutsquote steigt dabei kontinuierlich, was die Gefährdung älterer Menschen in einer zunehmend unsicheren sozialen und wirtschaftlichen Landschaft verdeutlicht.

Gleichzeitig zeigt sich ein alarmierendes Bild bei den Kindern, insbesondere in Haushalten von Alleinerziehenden und Geringverdienern. Rund 25 % der Kinder in Alleinerziehenden-Haushalten leben in Armut, was nicht nur die gegenwärtige Lebensqualität dieser Kinder beeinträchtigt, sondern auch ihre Zukunftschancen stark einschränkt. Die verminderte Zugänglichkeit zu Bildung, Gesundheitsversorgung und sozialen Aktivitäten verstärkt die Kreisläufe der Armut.

Diese beiden Formen der Armut verursachen nicht nur individuelles Leid, sondern unterminieren auch die gesellschaftliche Stabilität sowie den sozialen Zusammenhalt.

Das gemeinsame Auftreten von Alters- und Kinderarmut ist ein besorgniserregendes Zeichen für strukturelle Ungleichheiten, die unabdingbare Reformen im sozialen Sicherungssystem nötig machen.

2. Wachsende soziale Ungleichheit 

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) dokumentiert eine dramatische Vermögenskonzentration: Die reichsten 10 % besitzen mittlerweile 65 % des Nettovermögens, Tendenz steigend.

JahrVermögensanteil der reichsten 10 %Vermögensanteil der ärmsten 50 %
200057 %2 %
201062 %1,5 %
202065 %1,2 %

Die wachsende soziale Ungleichheit hat gravierende Folgen für die Gesellschaft. Sie führt zu einer verstärkten Polarisierung zwischen den Wohlhabenden und den weniger Begünstigten, was das soziale Gefüge zusätzlich belastet. Diese Ungleichheit kann sich in erhöhten Spannungen und Konflikten manifestieren und das Vertrauen in soziale Institutionen und den Staat untergraben. Zudem verringert sie die wirtschaftliche Mobilität und Chancen der benachteiligten Gruppen, was langfristig die gesamte wirtschaftliche Stabilität des Landes gefährden kann.

3. Arbeitsmarkt: Statistische Illusionen 

Die offizielle Arbeitslosenstatistik verschleiert die Realität. LangzeitarbeitsloseTeilzeitMinijobsScheinselbstständigkeit, „Weiterbildungsmaßnahmen“ und prekäre Beschäftigungsverhältnisse werden nicht adäquat abgebildet.

Scheinselbstständig sind Menschen, die als „selbstständige“ Unternehmer auftreten, in Wirklichkeit aber wirtschaftlich abhängig sind. Diese prekäre Beschäftigung führt zu geringeren Sozialleistungen und schlechteren Arbeitsbedingungen, was die soziale Ungleichheit verstärkt.

Zusätzlich wird die Möglichkeit von Weiterbildungsmaßnahmen im deutschen Arbeitsmarkt oft nicht ausreichend berücksichtigt. Arbeitslose, die an einer sogenannten „arbeitsmarktfördernden“ Maßnahme teilnehmen, fließen nicht mehr in die Arbeitslosenstatistik ein, was die tatsächliche Arbeitslosigkeit tendenziell unterrepräsentiert.

4. Staatsverschuldung: Lasten für kommende Generationen 

Der Schuldenstand erreichte 2023 neue Rekordwerte: Über 2,4 Billionen Euro belasten den Bundeshaushalt. Ein bedeutender Aspekt dieser Staatsverschuldung ist die steigende Zinslast. Wenn die Zinssätze auf Staatsanleihen um nur 1 % steigen, könnte dies zu zusätzlichen Zinszahlungen von mehr als 24 Milliarden Euro jährlich führen. Diese Erhöhung zwingt den Staat dazu, einen erheblichen Teil seines Budgets für Zinszahlungen bereitzustellen, was die finanziellen Möglichkeiten einschränkt, in Bildung, Infrastruktur oder Sozialsysteme zu investieren.

Die Folgen sind, dass für jede Zinssteigerung um lediglich 1 %, die entsprechenden Zahlungen in der Zukunft die Ausgaben für essenzielle Bereiche wie Bildung oder Gesundheit erheblich belasten können und damit dringend gewünschte Investitionen in die Zukunft des Landes untergraben. Diese Situation gefährdet nicht nur die aktuelle Generation, sondern auch die finanzielle Stabilität und den Wohlstand zukünftiger Generationen.

5. Kommunalfinanzen am Abgrund 

Mehr als 40 % der deutschen Kommunen sind faktisch überschuldet. Die Anhebung der Grundsteuer um bis zu 1000 % (Verzehnfachung) wird die finanziellen Belastungen, neben Inflation, Krankenkassenbeiträgen usw., für die Bürger weiter erhöhen.

Beitragsbild zum Artikel Stillstand oder Fortschritt in 2025? – Mut zu echten Reformen!

Das politische Karussell 

Der Wechsel zwischen etablierten Parteien (CDU → SPD → CDU → SPD …) gleicht einem Hamsterrad ohne echte Veränderungsdynamik. Die politische Klasse reproduziert systemimmanente Strukturen, statt grundlegende Reformen anzugehen.

Die Ära Merkel hinterließ ein strukturell geschwächtes Land. Auch die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP hat diesen Kurs nicht korrigiert, sondern im Sinne eines Brandbeschleunigers nur noch verstärkt. Friedrich Merz und seine CDU werden den notwendigen Politikwechsel ebenfalls nicht herbeiführen.

Die entscheidende Herausforderung 

Wann werden die Bürger also endlich erkennen, dass das politische System sich primär selbst reproduziert – auf Kosten gesellschaftlicher Zukunftsperspektiven?

Eine systemische Transformation erfordert beispielsweise:

  1. Sofortige Einstellung von sogenannten Entwicklungshilfen, wie z. B. Millionen für Fahrradwege im Ausland oder 500 Millionen Euro Entwicklungshilfen an China.
  2. Investitionen in Bildung und die Grundversorgung, wie beispielsweise in Krankenhäuser statt in Kriegsmaschinerie.
  3. Reform und Entschlackung des Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunks.
  4. Direkte Mitbestimmung der Bürger bei wichtigen politischen Entscheidungen auf allen Ebenen.

Die Diagnose ist gestellt. Nun braucht es den politischen Willen zur Veränderung.

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